Förderung der Kommunikationsfähigkeit in der LWL-Förderschule, Förderschwerpunkt Sprache, Münster

Eines der wichtigsten Ziele dieser Schule ist es, die Schülerinnen und Schüler selbstbewusster und selbstsicherer zu machen, damit sie ein konstruktives Umgehen mit sich selbst und mit ihrer Sprache erlernen, denn nur so können sie ihre Schwierigkeiten überwinden. Viele sonderpädagogische Fördermaßnahmen sind Bestandteile des Unterrichts. Außerschulische Institutionen wie die Erziehungsberatungsstellen oder der schulpsychologische Dienst der Stadt Münster flankieren das Engagement der Lehrerinnen und Lehrer. Im folgenden Beispiele für Kommunikationsförderung bei unseren Schülern und Schülerinnen im Rahmen der Projekttage in der Martin-Luther-King Schule in Münster. Einmal pro Jahr finden in der Schule Projekttage statt, die sich besonderen Themen widmen. Solche Projekte waren z. B.: »Sich durch’s Leben boxen«. In diesem Workshop für die Jungen der Schule wurden sie angeleitet mit ihren eigenen Kräften bewusst umzugehen und Selbstdisziplin und Akzeptanz in Auseinandersetzungen mit ihrer männlichen Rolle einzuüben. In einem zweiten Workshop »Bewegung und Tanz« für die Mädchen der Schule wurden kreative Bewegungs- und Rhythmuselemente geübt und eine Tanzformation entwickelt. In einem dritten Workshop »Radiosendung« wurde zusammen mit einem Mitarbeiter des Bürgerfunkes Münsterland eine Radiosendung produziert. Zum Workshop »Radiosendung« beschreibt ein teilnehmender Schüler seine Eindrücke wie folgt: Ziel der Projekttage war es, am Ende eine ganze Stunde ein von uns kreiertes Programm vorzulegen und zu senden. Wie Sie sich sicher an 3 Fingern abzählen können, war das mit viel Mühe und Arbeit verbunden. Jeder in der Projektgruppe war mit dabei und gefragt. Es sollte interessant und witzig sein. Denn nur wenn man diese beiden Dinge sinnvoll miteinander kombiniert, bringt man den Zuhörer dazu, genau hinzuhören und nicht abzuschalten. Das macht eine gute Programmgestaltung aus. Also mussten erst einmal einige Ideen und Anregungen her. Sicherlich waren wir am Anfang etwas skeptisch, was die Programmgestaltung betraf. Da aber Herr Hasenkochs (Mitarbeiter des Bürgerfunkes Münsterland) uns mit seiner ruhigen und freundlichen Art an die Sache heranführte, wurden wir immer zuversichtlicher. Nun zur eigentlichen Programmgestaltung. Die Vorschläge waren ganz unterschiedlich. Nur die aus unserer Sicht interessantesten Vorschläge wurden ausgearbeitet und in unser Programm mit aufgenommen. Es gab 5 verschiedene Unterteilungen. Einmal die Sketchgruppe, die Nachrichtengruppe, die Interviewgruppe, die Sternzeichengruppe und die Musikgruppe. Wir haben z. B. ein Interview mit der Schule für geistig Behinderte arrangiert. Oberthema waren die verschiedenen Förderschulen, deren Handicaps und Schweregrad der verschiedenen Behinderungen. Alles in allem sind wir gut vorangekommen und konnten eine interessante und witzige Programmgestaltung vorweisen. Die meisten Kritiken waren sehr positiv. Die Projektwoche war für alle Schüler mal wirklich eine ganz neue Erfahrung. Denn es ist schon eine Leistung, z. B. für zwei Schülerinnen, die sich kaum trauen vor der eigenen Klasse entsprechend Aktivitäten mitzugestalten und sich selten sprachlich dominant und konstruktiv einbringen, in dieser Situation Interviews in fremder Umgebung mit ihnen nicht bekannten Erwachsenen durchzuführen in dem Wissen, dass diese Interviews in naher Zukunft auch im Radio gesendet werden. Für das Kollegium der LWL-Förderschule, Förderschwerpunkt Sprache, Münster waren die Projekttage wieder ein Ansporn. Auch in Zukunft soll den Kindern diese Möglichkeit des Lernens und des sich Erlebens und Erfahrens gegeben werden.